21. November 2024

Ortschronik Thumling

Vorwort

Warum schreibt eine waschechte Wienerin, wie ich es bin, eine Ortschronik über Thumling, einer Katastralgemeinde der Gemeinde Martinsberg im Bezirk Zwettl in Niederösterreich? Gute Frage!
Meine direkte väterliche Linie ist die Familie Schuster.
Ende 2011 habe ich eigentlich zufällig mit der Erforschung meiner Familiengeschichte begonnen.

Ich wusste, dass mein Urgroßvater Josef Schuster in Neuhof 1 bei Ottenschlag geboren wurde und circa 1895 nach Wien kam, wo er auch heiratete.
Sein Vater Johann Schuster wurde ebenfalls in Neuhof 1 geboren und war Taglöhner, dessen Vater Leopold Schuster war Inmann (Mieter) in Neuhof 1 und kam ursprünglich aus Roggenreith.
In Roggenreith war sein Vater Michael Schuster ebenfalls Inmann, Mieter ohne Grundbesitz. Michael war der Sohn von Leopold Schuster, Grundbesitzer und Bauer in Poggschlag 13.

Neuhof bei Ottenschlag, Roggenreith, Poggschlag – wieso dann Thumling?

Der Vater dieses Leopolds, Stephan Schuster, war Grundbesitzer und Bauer in Poggschlag 8 und wurde in Unterthumling 7 geboren.

Grundbesitzer und Bauer in Unterthumling 7 war dessen Vater Mathias Schuster und schlussendlich war dessen Vater, mein 8-facher Urgroßvater Peter Schuster, Grundbesitzer und Bauer in Oberthumling 5.

Am 02. Jänner 2014 war ich bei herrlichstem Winterwetter das erste Mal in Thumling, der Ort hat mich sofort in den Bann gezogen. Von Würnsdorf kommend entlang der Zwettler Straße (B36) in Richtung Ottenschlag bog ich bei der Pulvermühle links ab und nach zwei Kurven habe ich zunächst Unterthumling mit 4 Häusern erreicht, nach einem kleinen Waldstück dann Oberthumling mit 7 Häusern, beide Ortsteile umgeben von Wäldern – wunderschön, wie in einem Märchen!

Nach der Fertigstellungen der Hauschronik von Oberthumling 5 – bereits 1628 war Peter Schuster der Grundbesitzer, und der Hauschronik von Unterthumling 7 – Matthias Schuster hatte dieses Ganzlehen um 1653 gekauft, kam mir die Idee, von all jenen zur Katastralgemeinde Thumling gehörenden Häusern, die im Franziszeischen Kataster*) von Thumling im Jahr 1823 erfasst wurden, eine Chronik zu machen.
Bei der Erstellung dieser Häuser- und Mühlenchroniken habe ich festgestellt, dass ich zu jedem Haus eine oder mehrere familiengeschichtliche Verbindung(en) habe, Details dazu gibt es jeweils am Ende jeder Chronik, eine Zusammenfassung in der Ortschronik.

Die Ortschronik von Thumling bildet den Bogen über alle Häuser- und Mühlenchroniken und wird derzeit noch laufend ergänzt.
Sie umfasst eine Übersicht über die Entwicklung der Bevölkerungs- und Häuserzahlen, eine Auflistung der Protestanten, Neubekehrten und Exulanten um 1652, Details zu den einzelnen Häusern und vieles mehr!

In weiteren Untermenüs findet man alle Häuser- und Mühlenchroniken, ein Personen– und Ortsregister, sowie ein Ortsfamilienbuch für die Zeit von 1628 bis 1683.

Ich wünsche viel Freude beim Lesen und Entdecken!
Ingrid Schuster, im Dezember 2020

Anmerkung:
*) Franziszeischer Kataster:  beim Franziszeischen Kataster handelt es sich um einen Liegenschaftskataster (Grundsteuerkataster), der ab 1817 für die Liegenschaften in der Habsburger Monarchie erstellt wurde, benannt nach dem Initiator Kaiser Franz I.